Bienen-Highways in Offenhausen

Im Früh­jahr 2019 ent­wi­ckel­te das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­ri­um für Woh­nen Bau und Ver­kehr zusam­men mit dem Netz­werk Blü­hen­de Land­schaf­ten das Pilot­pro­jekt Bie­nen-High­way. Das Minis­te­ri­um erklärt dazu auf sei­ner Inter­net­sei­te: “Arten­schutz geht uns alle an. Die öko­lo­gi­sche Auf­wer­tung von Flä­chen ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be. Gera­de ent­lang von Stra­ßen, Wegen und auf Flä­chen, die zunächst nur eine gerin­ge­re öko­lo­gi­sche Wer­tig­keit auf­wei­sen, sind die Poten­tia­le rie­sig.

Die Gemein­de Offen­hau­sen macht mit und schafft Infra­struk­tur für Insek­ten, Vögel und ande­re Kleintiere!

Und das ohne zusätz­li­che Kos­ten für die Gemein­de­kas­se. An zwei Stel­len ste­hen nun Hin­weis­schil­der, um den Grund für´s Nicht-Mähen bes­ser zu kom­mu­ni­zie­ren und für Ver­ständ­nis zu wer­ben. An die­ser Stel­le vie­len Dank an Tors­ten von peg­nitz­de­sign für Lay­out und Druck!

Der Hin­ter­grund ist ein­fach: Die Tier­welt braucht das gan­ze Jahr über Orte, wo sie Nah­rung und Lebens­raum fin­det, also Ver­ste­cke, Schlaf­plät­ze, Orte für die Über­win­te­rung und für die Ent­wick­lung der Jun­gen. Und Tie­re sind mobil, auch wenn man­che nur einen sehr klei­nen Bewe­gungs­ra­di­us von weni­gen Metern oder 10er oder 100er Metern haben. Um sich aus­brei­ten zu kön­nen, brau­chen sie Wan­der­kor­ri­do­re und Tritt­stei­ne zwi­schen ver­schie­de­nen Biotoptypen.

Ziel der Bie­nen-High­ways ist es, eine viel­sei­tig struk­tu­rier­te Land­schaft zu schaf­fen, in der die Tier­welt wich­ti­ge Ver­bin­dungs­brü­cken und Lebens­raum fin­det. Und das 365 Tage im Jahr.

Um Miß­ver­ständ­nis­sen vor­zu­beu­gen: Es geht nicht dar­um, nie zu mähen. Es geht viel­mehr dar­um, anders zu mähen: nicht immer alles und nicht alles auf ein­mal. Und Tei­le auch Herbst und Win­ter über ste­hen zu las­sen, damit Tie­re Orte zum Über­win­tern und Nah­rung fin­den, wie z. B. die Dis­tel­fin­ken, Erlen­zei­si­ge und Grün­fin­ken die Samen der Wil­den Kar­den fressen.

Dis­tel­fin­ken suchen im Herbst und Win­ter nahr­haf­te Samen wie hier an ver­blüh­ten Wil­den Karden.

Übri­gens ent­ste­hen auch in Groß­bri­tan­ni­en sol­che Bie­nen-Auto­bah­nen, damit Insek­ten wan­dern kön­nen und iso­lier­te Popu­la­tio­nen wie­der ver­bun­den wer­den, mit Erfolg, wie GEO in einem Arti­kel in ihrer März 2022-Aus­ga­be berichtete.


Die Gemein­de Offen­hau­sen setzt damit nicht nur ver­schie­de­ne Arten­schutz­ge­set­ze und poli­ti­sche Ver­ein­ba­run­gen rund um den Arten­schutz um, son­dern auch fol­gen­de nach­hal­ti­gen Entwicklungsziele: