Gemeinschaftsgarten am Bielingplatz und das große Ganze

UmPARKen – vom Parkplatz zum Park!

Lan­ge schon gibt es Dis­kus­sio­nen über die Zukunft des Bie­ling­plat­zes, dar­un­ter auch die Idee, dort “für mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät zu sor­gen”. Genau das soll nun wei­ter­ge­dacht wer­den: Der Park­platz am öst­li­chen Bie­ling­platz soll in eine grü­ne Park­flä­che umge­wan­delt wer­den (NN-Arti­kel, 12.Juni 2021, “Park statt Park­platz”). Nach Aus­kunft des Bau­re­fe­rats wird die Umset­zung zwar noch eine Wei­le dau­ern. Bis dahin wird jedoch schon mal – wie zur Pro­be – “umge­parkt”.
Denn:

Wir dür­fen einen Teil des öst­li­chen Bie­ling­plat­zes zwi­schen­nut­zen
und einen Gemein­schafts­gar­ten errichten!

Wer Lust zum Gärt­nern hat und beim Pro­zess mit­wir­ken möch­te, ist herz­lich ein­ge­la­den!
Zusam­men mit der Land­schafts­pla­ne­rin Andrea Maria Bartsch fin­den zwei Work­shops statt,
auf denen der Gemein­schafts­gar­ten gemein­sam geplant wird.

Der lokale Blick: Parkplatz vor?

Wir freu­en uns sehr dar­über, zusam­men mit den Anwohner*innen auf dem Bie­ling­platz eine schö­ne grü­ne Oase schaf­fen zu kön­nen! Wir sind uns aber auch bewusst, dass die­ses Pro­jekt nicht bei allen auf gro­ße Gegen­lie­be sto­ßen wird. Natür­lich nervt es, wenn man zig Krei­se um den Block kur­ven muß, bis man end­lich irgend­wo sein Auto abstel­len kann. Die For­de­rung nach mehr Park­plät­zen statt nach weni­ger klingt da erst­mal logisch. 

Tritt man von sei­nem Auto ein paar Schrit­te zurück und schaut sich die Gesamt­si­tua­ti­on an, kris­tal­li­siert sich jedoch ein tie­fer­lie­gen­des Grund­pro­blem her­aus:
1.) Der Platz in der Stadt ist natur­ge­mäß begrenzt.
2.) Die Zahl der Autos nimmt immer mehr zu.
3.) Die Autos wer­den immer grö­ßer.
4.) Auch in deut­schen Städ­ten wird es immer hei­ßer.
5.) Auch in Nürn­berg nimmt der Anteil der ver­sie­gel­ten Flä­che ste­tig zu.
6.) Nürn­bergs Grund­was­ser­spie­gel sinkt.
7.) Stark­re­gen­er­eig­nis­se wer­den immer häufiger.

Wie soll das auf Dau­er wei­ter­ge­hen? Es wird also genau anders­her­um ein Schuh dar­aus: Wir haben ein Zuviel an Autos und ver­sie­gel­ten Flä­chen, die kein Waser auf­neh­men kön­nen, sowie ein Zuwe­nig an Natur­flä­chen und Grün. All­tags­taug­li­che und prak­ti­ka­ble Lösun­gen und Mög­lich­kei­ten gibt es vie­le. Aber wenn wir uns nie dar­an­set­zen, sie auch für uns hier zu schaf­fen, wird natür­lich auch nie etwas ande­res entstehen…

Der globale Blick: Klimakrise

Ein “wei­ter­so” im Ver­kehr und in der Mobi­li­tät kann es ein­fach nicht geben. Wir müs­sen drin­gend aus unse­rer Bequem­lich­keit raus und unse­ren All­tag lösungs­ori­en­tiert Umden­ken und Umge­stal­ten. War­um? Ein Blick in die Welt zeigt, auf wel­chem Weg wir uns gera­de befin­den:
Wäh­rend wir uns hier über Park­plät­ze strei­ten, erlebt Mada­gas­kar gera­de eine bei­spiel­lo­se Dür­re. Eine hal­be Mil­li­on Men­schen sieht gera­de dem Hun­ger­tod ins Auge – von der ein­zig­ar­ti­gen Tier­welt mal ganz zu schwei­gen. In einem Arti­kel der tages­schau wird der WFT-Exe­ku­tiv­di­rek­tor, David Beas­ley zitiert: Die Regi­on habe nichts zur Erd­er­hit­zung bei­getra­gen, zah­le aber den höchs­ten Preis.
Auch im glo­ba­len Nor­den, Kana­da, lei­den und ster­ben Men­schen bei Tem­pe­ra­tu­ren von bis zu 50°C. Über ihre Lage wird viel berich­tet. Eher sel­ten wird auch dar­über berich­tet, dass Pfer­de und Kühe not­ge­schlach­tet wer­den müs­sen, weil sie es nicht schaf­fen, und dass natür­lich auch Wild­tie­re betrof­fen sind: Ren­tie­re, Braun­bä­ren, Vögel, Fische und ande­re Klein­tie­re… sie ster­ben wei­test­ge­hend unbe­merkt, schutz­los aus­ge­lie­fert und elen­dig an der Hit­ze oder in den Flam­men bren­nen­der Wäl­der.
Die Aus­wir­kun­gen der Kli­ma­kri­se sind kei­ne Zukuft­smu­sik – irgend­wann und igrned­wo anders – son­dern Rea­li­tät in der Gegen­wart, auch hier bei uns.

Global sehen – lokal handeln!

Und des­we­gen freu­en wir uns sehr über jedes Stück­chen Ver­än­de­rung, das uns der Umset­zung von SDG 9, 11 und vor allem 13 näher bringt. Wohl­wis­send, dass wir einer­seits sehr viel grö­ße­re Schrit­te unter­neh­men müss­ten, um die Kli­ma­kri­se auf­zu­hal­ten, wäh­rend ande­rer­seits schon die­se – gobal gese­hen – klei­ne Ver­än­de­rung am Bie­ling­platz für Dis­kus­sio­nen sor­gen wird…

Wir freu­en uns über dei­ne Unter­stüt­zung!
Ob als Fürsprecher*in gegen­über Fami­lie, Freund*innen und Nachbar*innen,

oder direkt beim Umge­stal­ten, Bau­en, Gärt­nern!
Wenn du dich aktiv ein­brin­gen möch­test, mel­de dich ger­ne:

kontakt(at)essbare-stadt-nuernberg(.)de


Mit der Ver­wand­lung meh­re­rer Park­plät­ze am Bie­ling­platz in einen Gemein­schafts­gar­ten unter­stüt­zen wir die Umset­zung fol­gen­der Entwicklungsziele: