Infotafel Streuobstweg: die Idee und das Projekt

In der Gemein­de Offen­hau­sen ist vor eini­gen Jah­ren der Streu­obst­wan­der­weg ent­stan­den. Seit­dem besteht der Plan, ihn in den Schul­all­tag der Grund­schu­le Ham­mer­bach­tal mit ein­zu­be­zie­hen und so ein Bewusst­sein für die Bedeu­tung von Streu­obst­wie­sen zu schaf­fen. Wie in den letz­ten Jah­ren so oft, kam Coro­na dazwi­schen. Aber auf­ge­scho­ben ist ja nicht aufgehoben!

Neben Exkur­sio­nen soll­ten auch ver­schie­de­ne Aktio­nen statt­fin­den. So war eine Idee, zusam­men mit den Kin­dern der Grund­schu­le ein rie­si­ges Insek­ten­ho­tel zu bau­en, und die­ses im Streu­obst­wan­der­weg auf­zu­stel­len. Ein Klas­si­ker eigent­lich. Doch Insek­ten­ho­tels haben einen ent­schei­den­den Nach­teil. Sie sug­ge­rie­ren: “Stel­le ein Insek­ten­ho­tel auf und du tust etwas für den Insek­ten­schutz!” Doch wenn wir nichts an unse­rer Art und Wei­se ändern, wie wir mit unse­rer Land­schaft umge­hen, stimmt das so eben nur bedingt. Insek­ten­ho­tels bie­ten zwar Nist­hil­fen für ganz bestimm­te Wild­bie­nen­ar­ten, die sich dort auch gut beob­ach­ten las­sen. Ech­ter Insek­ten­schutz muß jedoch in der Flä­che stattfinden.

Also wenn eine Akti­on zum Insek­ten­schutz, dann Schaf­fung von Struk­tu­ren, und kein Insek­ten­ho­tel. Was machen wir dann aus dem alten Kon­zept “Insek­ten­ho­tel”?
“Rich­tig cool wäre es, wenn es im Streu­obst­wan­der­weg auch Schil­der für Kin­der gäbe”, mein­te Clau­dia, Leh­re­rin an der GS Ham­mer­bach­tal, plötz­lich. Ja, stimmt, das wäre echt cool… Und was wäre, wenn die­se Info­ta­feln von Kin­dern erstellt wer­den? War­um sol­len Info­ta­feln eigent­lich immer nur von Erwach­se­nen gestal­tet und betex­tet werden?

Und schon spon­nen wir die Idee wei­ter:
Das gro­ße Insek­ten­ho­tel ver­wan­del­ten wir kur­zer­hand in einen Info­ta­fel­stän­der.
Kin­der ler­nen auf einer Exkur­si­on ver­schie­de­ne The­men rund um Streu­obst ken­nen. Im Unter­richt ver­ar­bei­ten sie ihr Wis­sen und ihre Bot­schaf­ten zu kur­zen Tex­ten und illus­trie­ren sie. Ihre Tex­te und ihre Illus­tra­tio­nen wer­den pro­fes­sio­nell gra­fisch umge­setzt und auf Holz­ta­feln gedruckt, und kom­men auf den Info­ta­fel­stän­der. So wer­den ihre Bot­schaf­ten für die Öffent­lich­keit sicht­bar.
Auf die­se Wie­se ver­mit­teln auch die Kin­der Wis­sen, SDG 4 – hoch­wer­ti­ge Bil­dung – wirkt so in bei­de Rich­tun­gen: Einer­seits das Bil­dungs­an­ge­bot für die Kin­der, und ande­rer­seits tra­gen die Kin­der selbst zur Umset­zung von SDG 4 bei. Yeah!

Wir sahen uns begeis­tert an, wäh­rend gleich­zei­tig eine Men­ge Fra­gen auf­tauch­ten:
Wer macht das mit der Gra­fik?
Wer baut die Info­ta­fel?
Was kos­tet uns das?
Wie finan­zie­ren wir das?
Mit wel­chen Klas­sen set­zen wir das am bes­ten um?
Wo kön­nen wir das Teil auf­stel­len?
Was sagt die Gemein­de zu unse­rer “Insek­ten­ho­tel­ver­wand­lung”? Und was sagen die­je­ni­gen dazu, die die ande­ren Info­ta­feln im Streu­obst­wan­der­weg erstellt haben?

Kurz: Wen müs­sen wir vor­her fra­gen, infor­mie­ren und über­zeu­gen? Und: Wen und was brau­chen wir für die Umsetzung?

Wie gut, dass eigent­lich immer jemand jeman­den kennt, die oder der wie­der jeman­den kennt… Ganz nach dem Mot­to “vie­le Men­schen, vie­le Mög­lich­kei­ten” waren die Fra­gen schnell geklärt und tol­le Pro­jekt­part­ner gefun­den. Gemein­sam leg­ten wir los!


Mit die­sem Bil­dungs­pro­jekt wol­len wir ein Bewusst­sein für die Schön­heit und Viel­falt der Streu­obst­wie­sen und für ihre Bedeu­tung für uns, die Bio­di­ver­si­tät und den Kli­ma­schutz schaf­fen. Wer sich für den Erhalt und die nach­hal­ti­ge Nut­zung von sowie für die Ent­ste­hung neu­er Streu­obst­wie­sen ein­setzt, trägt gleich­zei­tig zur Umset­zung fol­gen­der SDGs bei: