Kennst du das?
Parkplätze für Autos soweit das Auge reicht, aber wo stelle ich nur mein Fahrrad ab? Ohne Fußgänger*innen mit und ohne Kinderwägen oder Hauseingänge zu blockieren? Ohne umzukippen, umkippt, und alle anderen Fahrräder mitzureißen? Wo kann ich es anschließen? Am Fallrohr einer Dachrinne, ein Verkehrsschild?
Bessere Infrastruktur für Fahrräder
Diese mangelhafte Infrastruktur nervt! Und erleichtert nicht gerade den Umstieg auf´s Rad. Für eine echte Verkehrswende braucht es eine entsprechende Infrastruktur, die Radfahrer*innen in ihrer Mobilität unterstützt. Dazu gehören eben auch, was für Autos als ganz selbstverständlich gilt:
„Parkplätze“ – Stellplätze für´s Fahrrad!
Wir, der Ortsverband der Grünen Nordstadt-Johannis, der ADFC Nürnberg und die Aktiven im SDGs go local-Projekt, wollen deshalb eine Initiative starten und uns für mehr Fahrradstellplätze in Johannis einsetzen!
Denn wir sind überzeugt:
Wo ein Wille, da ein Fahrradstellplatz!
Was haben wir vor?
Jede unserer Organisationen hat ihre Stärken und ihre Kompetenzen. Deswegen bündeln wir unser Know-how und…
1.) … sammeln Vorschläge!
Mach mit! Schick uns ein Foto mit genauer Ortsangabe von Orten, wo deiner Meinung nach Fahrradstellplätze fehlen. Wir sammeln und posten die Vorschläge hier.
2.) … gehen ins Gespräch mit der Stadt Nürnberg!
Unser Ziel ist natürlich, eine zeitnahe Umsetzung zu bewirken. Daher wollen wir die Stadt von den Arbeitsabläufen her unterstützen und die Vorschläge in kleine übersichtliche Bearbeitungseinheiten bündeln.
3.) Wir begleiten also fachlich!
Bei der Errichtung von Fahrradstellplätzen ist einiges zu beachten und zu berücksichtigen, wie zum Beispiel Zufahrten für Feuerwehr und Krankenwagen. Wir arbeiten wir einen Kriterienkatalog aus, mit dem wir die eingegangenen Vorschläge vorsortieren und priorisieren. U‑Bahnhaltestellen, Supermärkte und andere Orte, wo viele Menschen zusammenkommen, bekämen zum Beispiel höhere Priorität.
Das heißt aber nicht, dass alle anderen Vorschläge unter den Tisch fallen sollen!
4.) Und wir machen mobil!
Je mehr Menschen mitmachen und aktiv werden, umso größer ist die Aussicht auf Umsetzung.
Bist du dabei?
Schick auch du uns Vorschläge,
wo dir Fahrradstellplätze fehlen!
Unsere Ziele:
Durch die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur werden mehrere Ziele umgesetzt,
die den folgenden Nachhaltigen Entwicklungszielen (= Sustainable Development Goals = SDGs) entsprechen:
SDG 3 – Wohlergehen und Gesundheit:
Wer Rad fährt, fährt nicht Auto. Weniger Autoverkehr führt zu einer verbesserten Luftqualität in den Innenstädten. Das erhöht die Lebensqualität und verbessert die Gesundheit der Stadtbewohner*innen. Außerdem: Wer Fahrrad fährt, bewegt sich. Bewegung fördert körperliche und seelische Gesundheit. Die Förderung des Radverkehrs hat also in mehrfacher Hinsicht direkte positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auf die Krankenstände der Menschen und damit auf unser aller Gesundheitssystem.
SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
Mehr Fahrradstellplätze verbessern die Infrastruktur für Fahrradfahrer*innen deutlich. Die Umsetzung kann schnell erfolgen und ist im Vergleich zu vielen anderen Infrastrukturprojekten in Nürnberg (z. B. Frankenschnellweg) sehr kostengünstig, und vor allem zukunftsorientiert. Mit dieser Investition kann die Stadt Nürnberg innerhalb kurzer Zeit flächendeckend einen wichtigen Schritt in Richtung einer echten Verkehrswende gehen.
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
Die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als 5 km sind*** – also gute Fahrraddistanz. Statistisch gesehen ist bei Entfernungen unter 4 km sogar das Rad das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt. Diese Autofahrten sind (abgesehen von wenigen Ausnahmen) absolut vermeidbar. Die Autoverkehrsdichte in Nürnberg könnte sich erheblich verringern, die Stausituationen deutlich verbessern.Gerade Stop-and-Go-Verkehr sorgt für eine erhebliche Belastung der Luft. Es ist Aufgabe einer zukunftsorientierten nachhaltigen Stadt, den Straßenraum neu zu verteilen, die Dominanz des Autoverkehrs zu beenden und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Bürger*innen diese kurzen Distanzen anders zurücklegen, zum Beispiel mit dem Fahrrad.
***Quelle: GRIN – Wissen finden und publizieren
SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Der Verkehrssektor ist in Deutschland der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen (rund 20 %). Jeder Fortschritt an Emissionseinsparungen, der seit 1995 erzielt wurde, hebt sich durch das Mehr an PKW-Verkehr wieder auf (Quelle: Umweltbundesamt, Februar 2020). Städte und Gemeinden stehen hier also in großer Verantwortung und sind gefordert, ihre Verkehrspolitik schnell umzugestalten und u. a. den Fahrradverkehr massiv zu fördern und zu unterstützen.