Streuobstwiesen und die SDGs

Info­ta­fel im Streu­obst­weg Offen­hau­sen.
Gra­fik: Tho­mas Ber­nei­ser, GrafikStadl.

Was hat das gewöhn­li­che Streu­obst, geschwei­ge denn ein Streu­obst­weg in einer klei­nen Gemein­de, mit den 17 Zie­len für Nach­hal­tig­keit zu tun? Sehr viel mehr als man denkt! Im Rah­men des Pro­jekts “Info­ta­fel Streu­obst­weg – Kin­der erklä­ren, Erwach­se­ne ler­nen” mit der Grund­schu­le Ham­mer­bach­tal in Offen­hau­sen haben wir das mal herausgearbeitet.

Um drei Din­ge geht es dabei im Beson­de­ren: die Schät­ze vor der eige­nen Haus­tü­re wie­der neu ent­de­cken und zu schät­zen ler­nen, um Resi­li­enz in unse­rem nahen Umfeld und um star­ke Part­ner­schaf­ten – drei star­ke Ant­wor­ten auf die vie­len Fra­gen einer kri­sen­rei­chen Zeit.

Wer sich für den Erhalt von Streu­obst­wie­sen ein­setzt und sich an ihrer nach­hal­ti­gen Nut­zung betei­ligt, unter­stützt gleich­zei­tig auch die Umset­zung meh­re­rer UN-Nach­hal­tig­keits­zie­le (SDGs), die unser aller All­tag betreffen:

Ziel 2: Kein Hun­ger
Für die Pro­duk­ti­on unse­rer Lebens­mit­tel wird den Men­schen in ande­ren Län­dern oft Land und Was­ser für die Eigen­ver­sor­gung genom­men, was zu Abhän­gig­kei­ten und Hun­ger führt. Nut­zen wir Streu­obst­wie­sen als wich­ti­gen Bestand­teil unse­rer Ernäh­rung, ver­rin­gern wir unse­ren glo­ba­len Fuß­ab­druck.
Stich­wor­te: Ess­ba­re Land­schaf­ten, loka­le Wertschöpfungsketten.

Ziel 3: Gesund­heit und Wohl­erge­hen
Streu­obst­wie­sen stei­gern Gesund­heit gleich auf mehr­fa­che Wei­se: Nicht nur, dass gesun­des Obst frisch geern­tet und ver­ar­bei­tet wer­den kann. Streu­obst­wie­sen erfül­len wich­ti­ge öko­lo­gi­sche Funk­tio­nen, sta­bi­li­sie­ren Land­schaft und loka­les Kli­ma und stär­ken mit einem abwechs­lungs­rei­chen, wohl­tu­en­den Land­schafts­bild unser Wohlbefinden.

Ziel 11: Nach­hal­ti­ge Städ­te und Gemein­den
Die nach­hal­ti­ge Nut­zung von Streu­obst­wie­sen ermög­licht eine nach­hal­ti­ge­re Gestal­tung unse­rer Lebens­sti­le in unse­rer Gemein­de (sie­he die ande­ren Zie­le). Nicht nur die Coro­na­kri­se hat außer­dem gezeigt, dass wir uns nicht nur auf inter­na­tio­na­le Lie­fer­ket­ten ver­las­sen soll­ten.
Stich­wor­te: Resi­li­enz und Selbstwirksamkeit.

Ziel 11: Maß­nah­men zum Kli­ma­schutz
In Zei­ten der Kli­ma­kri­se sorgt eine Viel­falt an Struk­tu­ren und Lebens­räu­men für mehr Resi­li­enz, zu der auch die Was­ser­spei­cher­ka­pa­zi­tät der Land­schaft und die Boden­qua­li­tät gehö­ren. Abge­se­hen von der hohen Bedeu­tung der Bäu­me für den Kli­ma­schutz haben Stu­di­en außer­dem gezeigt, dass arten­rei­che Wie­sen wich­ti­ge CO2-Spei­cher sind und ihren Bei­trag zur Grund­was­ser­bil­dung leis­ten. Außer­dem redu­ziert die Nut­zung von lokal wach­sen­dem Obst den CO2-Fuß­ab­druck unse­rer Ernäh­rung – ein wich­ti­ger Bei­trag zum Klimaschutz!

Ziel 15: Leben an Land – Bio­di­ver­si­tät und Arten­viel­falt
Streu­obst­wie­sen sind ein wich­ti­ger Bestand­teil gesun­der Land­schaf­ten mit hoher Bio­di­ver­si­tät. Sie bie­ten bedeu­ten­de Lebens­räu­me und sind wich­ti­ge Ver­bin­dungs­brü­cken in der Land­schaft für Tie­re und Pflan­zen. So kön­nen in einem ein­zi­gen Apfel­baum über 1.000 wir­bel­lo­se Tie­re leben, und auf den blü­hen­den Wie­sen unter den Obst­bäu­men weit über 5.000 ver­schie­de­ne Tier­ar­ten ent­deckt werden.

Ziel 17: star­ke Part­ner­schaf­ten
Gemein­sam kön­nen wir sehr viel errei­chen! Beim Erhalt unse­rer Streu­obst­wie­sen sind vie­le Akteur*innen aus ganz unter­schied­li­chen Berei­chen betei­ligt.
Mach auch du mit!

alle Fotos im Bei­trag: Sabi­ne Ratzel