Wie bekommen wir hier bei uns vor Ort die Veränderungen hin, die notwendig sind, um das zunehmende Artensterben und die Klimakrise abzuschwächen? Diese Frage treibt viele um. Und obwohl es einerseits viel Wissen und Ideen zur Umsetzung gibt, bekunden doch viele Akteur*innen, dass es ihnen an Handlungswissen fehlt. Und so ist im Rahmen der Biodiversitätsinitiative im Hammerbachtal die Idee zur Reihe Natur, Klima & Wir enstanden.
Und das fand unter anderem statt:
Veranstaltung: Wir essen vom Boden!
“Der Boden ist unsere wichtigste Lebensgrundlage. Vieles, was unter unseren Füßen passiert, ist uns nicht bewusst, obwohl es für jeden von uns relevant ist”, so die Referentin Lisa Miller von der Hofgemeinschaft Vorderhaslach. “Oft verraten uns schon die Pflanzen, wie es um den Boden steht. Die Luzerne hier ist zum Beispiel ein gutes Zeichen.” Beherzt stach sie den Spaten in den Boden und erklärte, wie man über Finger- und Schüttelproben Informationen über die Zusammensetzung des Boden erhalten kann. Das wichtigste im Boden ist jedoch die Artenvielfalt, die vielerorts massiv zurückgegangen ist. “Artensterben gibt es auch im Boden.” Und das wirkt sich unmittelbar auf unsere Ernährung, die Wasserdurchlässigkeit (und damit auf unser Grundwasser), die Wasserspeicherkapazität (Trockenheit, Überschwemmungen) und die Kohlenstoffspeicherkapazität aus. “Der Boden ist ein Ökosystem, er braucht Vielfalt. Mit einfach Düngen oder Umgraben ist es nicht getan.” Den Teilnehmer*innen, alles leidenschaftliche Gärtner*innen, ist die Wichtigkeit des Bodens sehr bewusst. Wie sich im Gespräch zeigte, setzen sie auch schon vieles um, was dem Boden gut tut und die Artenvielfalt in ihm fördert. Gleichzeitig schwang das Bewusstsein mit, dass die wirklich großen Bodenflächen landwirtschaftlich genutzt werden und zu viel versiegelt wird. Hier kann man als Verbraucher*in zwar nicht durch aktives Handeln wie im eigenen Garten, dafür aber über seinen Einkauf einwirken… ganz im Sinne von SDG 12 – nachhaltiger Konsum.
Darum geht´s und die sind beteiligt:
Ganz nach dem Motto “global denken – lokal handeln” möchten wir Menschen aus der Region dabei unterstützen, ihr Wissen zu Themen rund um Biodiversität und Klimaschutz zu vertiefen, in den Austausch zu kommen, sich zu vernetzen und gemeinsam Handlungsoptionen aufzugreifen. Denn lokale Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft spielen eine zentrale Rolle. Ihre Entscheidungen und ihr Handeln wirken sich mittelbar sowie unmittelbar auf die regionale Biodiversität und auf den regionalen Ausstoß von Treibhausgasen aus.
Veranstalter der Reihe sind der Bürgerverein Lebendiges Offenhausen e.V. und das SDGs go local-Projekt.
Finanziert wird die Reihe vom Bildungsfonds Nürnberger Land, der von der Sparkasse Nürnberg unterstützt wird.
Mit der Veranstaltungsreihe, passend zu SDG 4 – hochwertige Bildung für alle, möchten wir das Bewusstsein für den dringend notwendigen sozial-ökologischen Wandel stärken, Mut machen, die Knowing-Doing-Gap zu überwinden und diesen Wandel aktiv mitzugestalten, und damit die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele voranbringen.