Schilf am Gymnasium Lichtenfels

Wie schafft man es, über die Umwelt AG der Schu­le hin­aus mehr Akteu­re an Bord zu bekom­men? Das war die zen­tra­le Fra­ge, die uns in der “Schulinter­ne LehrerIn­nenfort­bil­dung” (= Schilf) am Gym­na­si­um Lich­ten­fels beschäf­tig­te. Schließ­lich ist Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung, die Nach­hal­tig­keit an sich oder auch jede Art von Umwelt­the­men nicht die allei­ni­ge Auf­ga­be der Umwelt AG. Es geht uns alle an, und es geht um eine Grund­hal­tung. Das fängt bei so etwas schein­bar ein­fa­chem wie Müll­tren­nung oder dem acht­sa­men Umgang mit Papier an. Doch schon hier schei­tert es oft.

Doch wir saßen ja nicht zusam­men, um Pro­ble­me hin- und her­zu­wäl­zen, wir woll­ten Lösungs­we­ge fin­den. Schnell waren zwei Pro­ble­me aus­ge­macht, die ange­gan­gen wer­den soll­ten: Die Müll­tren­nung und über­dach­te Fahr­rad­park­plät­ze.
Und dann wur­de es auch schon kon­kret: Wenn muß man anspre­chen? Wen brau­chen wir an Bord? Wer könn­te wie unter­stüt­zen? Wie kann das Gan­ze auf­ge­zo­gen wer­den? Wel­che nächs­ten Schrit­te braucht es, um das Gan­ze ins Rol­len zu bringen?

Bei der Müll­tren­nung kris­tal­li­sier­te sich her­aus, dass eine Ursa­chen­for­schung wei­ter­hel­fen wür­de, um zu ver­ste­hen, war­um die Müll­tren­nung so schlecht funk­tio­niert: Wor­an liegt es zum Bei­spiel, dass die Rei­ni­gungs­kräf­te sie nicht mit umset­zen kön­nen? Fehlt es viel­leicht an ent­schei­den­der Infra­struk­tur? Ist es viel­leicht mög­lich, das Lee­ren der Müll­ei­mer in den Klas­sen­zim­mern anders zu orga­ni­sie­ren?

Und für das Pro­jekt “Über­dach­ter Fahr­rad­park­platz” ent­stand schnell eine Lis­te an Akteu­ren, die an Bord geholt wer­den müs­sen und die man an Bord holen könn­te, wie zum Bei­spiel die Schü­ler­mit­ver­wal­tung und die Schü­ler­zei­tung. Ganz nach dem Mot­to: Raus mit dem Pro­jekt aus der Umwelt AG, rein damit in die Schu­le! Und es ent­stan­den auch gleich Ideen, Syn­er­gie­ef­fek­te zu nut­zen. War­um alles immer extra machen? So könn­te Geld, das auf dem nahen­den Weih­nachts­markt der Schu­le ein­ge­nom­men wird, für den Fahr­rad­park­platz zur Sei­te gelegt wer­den.

Zwi­schen­durch kam auch der Gedan­ke auf, ob es nicht gut wäre, die Umwelt AG umzu­ben­ne­nen. Viel­leicht löst der Begriff “Umwelt AG” ein struk­tu­rel­les Pro­blem aus. Denn ger­ne wird alles, was mit Umwelt zu tun hat, auf die Umwelt AG (oder auch Umwelt­be­auf­trag­ten) abge­wälzt. Es ist ja auch ganz bequem, die Ver­ant­wor­tung so abge­ben zu kön­nen – ein Pro­blem, das uns nicht nur vom Gym­na­si­um in Lich­ten­fels bekannt ist.

Schnell war die Zeit der Ver­an­stal­tung rum. Das kon­struk­ti­ve Gedan­ken-Ping-Pong war für alle von uns sehr moti­vie­rend und ermu­ti­gend. Wie­der­mal hat sich gezeigt, dass das Zusam­men­brin­gen von schul­in­ter­nen und schul­ex­ter­nen Gedan­ken und Erfah­run­gen eine super Kom­bi­na­ti­on ist, um wei­ter­zu­kom­men. Für bei­de Sei­ten.
Am Ende ver­teil­ten die an der Schilf teil­neh­men­den Lehr­kräf­te noch kon­kre­te Auf­ga­ben unter­ein­an­der und set­zen für sich to Do-Lis­ten auf.

Wir sagen Dan­ke für den tol­len kon­struk­ti­ven Aus­tausch
und wün­schen alles alles Gute, viel Ener­gie und Aus­dau­er für die Umset­zung
und für den geplan­ten über­dach­ten Fahrradparkplatz!

Dass wir Schu­len auf die­se Wei­se unter­stüt­zen kön­nen, ermög­licht uns die Spar­da-Bank Nürn­berg.
An die­ser Stel­le vie­len Dank für die­se wert­vol­le Möglichkeit!


Immer häu­fi­ger fra­gen wir uns, ob das, was Men­schen ler­nen, wirk­lich rele­vant ist
für ihr Leben und ob es dazu bei­trägt, das Über­le­ben unse­res Pla­ne­ten zu sichern.
Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung kann das Wis­sen,
das Bewusst­sein und die Hand­lungs­kom­pe­tenz ver­mit­teln, die Men­schen in die Lage ver­set­zen, sich selbst und die Gesell­schaft zu transformieren.

Ste­fa­nia Gian­ni­ni, stell­ver­tre­ten­de UNESCO-Gene­ral­di­rek­to­rin für Bil­dung,
BNE2030-Road­map

In die­sem Sin­ne möch­ten wir über SDGs go to school SDG 4 unter­stüt­zen und vor­an­brin­gen: #BNE2030