Projektstart – Oktober 2020
Die Idee des Projekts: Wir wollen eine bessere Infrastruktur für Fahrradfahrer*innen! Dazu gehören auch – salopp gesagt – mehr “Parkplätze”, also bessere Abstellmöglichkeiten. Deswegen wollten wir, der Ortsverband der Grünen Nordstadt-Johannis, der ADFC Nürnberg und die Aktiven im SDGs go local-Projekt, zusammen die Initiative ergreifen, und Vorschläge sammeln, wo es an Fahrradabstellplätzen fehlt. Mit diesen Vorschlägen wollten wir mit der Stadt in Austausch gehen und die Errichtung neuer Fahrradabstellanlagen unterstützen.
Das war Oktober 2020.
Erfreuliche Neuigkeiten! – Ende Januar 2021
Mittlerweile gibt es erfreuliche Neuigkeiten! Der Radentscheid hat 26.000 Unterschriften gesammelt – an dieser Stelle: unsere herzliche Gratulation! – und Ende Dezember an die Stadt übergeben. Im Januar 2021 wurde dann im Stadtrat einstimmig (mit Ausnahme einer Partei) der Mobilitätsbeschluss “Masterplan nachhaltige Mobilität” beschlossen, in dem der Radentscheid nun aufgegangen ist.
Darin festgehalten ist u. a. auch, dass Nürnberg bis 2030 jedes Jahr 1.000 neue Fahrradstellplätze, also 500 Fahrradstellplatzbügel, bekommt.
Und damit sind wir jetzt wieder bei unserem Projekt.
Anpassung der Strategie – Anfang Februar 2021
Diese Neuerungen begrüßen wir natürlich sehr, und wir passen unser gemeinsames Projekt dahingehend an. Unser Vorhaben – mehr Fahrradstellplätze in Johannis – bleibt, aber die neuen Rahmenbedingungen vereinfachen es uns!
Neue Rahmenbedingungen
So wie es aussieht, wird die Stadt eine Online-Plattform zur Verfügung stellen, über die Bürger*innen Vorschläge einbringen können. Genau hier gab es für uns bisher eine große technische Hürde, für die wir – v. a. ressourcenbedingt – keine wirkliche Lösung hatten: “Wie können wir die Vorschläge am besten sammeln und sichtbar machen?” Das Problem scheint also jetzt gelöst!
Für jeden Stadtteil gibt es wahrscheinlich eine eigene Plattform, die jeweils einen Monat lang für Vorschläge geöffnet sein wird. Wann das sein wird, ist noch offen. Hier bleiben wir in Kontakt mit der Stadt und hoffen auf baldige Informationen.
Vorschläge sammeln!
Wie urspünglich geplant, wollen wir also Vorschläge sammeln. So gesehen bleibt alles wie gehabt. Aber mit der von Seiten der Stadt eingerichteten Plattform erleichtert sich unser Vorhaben enorm, und wir können uns ganz auf die Suche nach geeigneten und wichtigen Orten für Fahrradabstellanlagen konzentrieren.
Unsere Idee ist, dass wir uns schon vorab Gedanken machen, bevor die Plattform offiziell zugänglich ist. Ein Monat ist schließlich nicht allzu lang (und wer weiß, was da dann ist..). Wir wollen jedenfalls dann schon mit einem guten Packen Idee am Start sein, um die gute Gelegenheit der Bürger*innenbeteiligung voll auszunutzen!
Bist du auch dabei?
Dann meld dich bei uns!
In kleinen Teams um die Häuser ziehen
- natürlich unter Einhaltung der aktuellen Hygienemaßnahmen -,
sich absprechen und austauschen macht doch
deutlich mehr Spaß als alleine!
Wo ein Wille, da ein Fahrradstellplatz!
Unsere Ziele:
Durch die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur werden mehrere Ziele umgesetzt,
die den folgenden Nachhaltigen Entwicklungszielen (= Sustainable Development Goals = SDGs) entsprechen:
SDG 3 – Wohlergehen und Gesundheit:
Wer Rad fährt, fährt nicht Auto. Weniger Autoverkehr führt zu einer verbesserten Luftqualität in den Innenstädten. Das erhöht die Lebensqualität und verbessert die Gesundheit der Stadtbewohner*innen. Außerdem: Wer Fahrrad fährt, bewegt sich. Bewegung fördert körperliche und seelische Gesundheit. Die Förderung des Radverkehrs hat also in mehrfacher Hinsicht direkte positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auf die Krankenstände der Menschen und damit auf unser aller Gesundheitssystem.
SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
Mehr Fahrradstellplätze verbessern die Infrastruktur für Fahrradfahrer*innen deutlich. Die Umsetzung kann schnell erfolgen und ist im Vergleich zu vielen anderen Infrastrukturprojekten in Nürnberg (z. B. Frankenschnellweg) sehr kostengünstig, und vor allem zukunftsorientiert. Mit dieser Investition kann die Stadt Nürnberg innerhalb kurzer Zeit flächendeckend einen wichtigen Schritt in Richtung einer echten Verkehrswende gehen.
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
Die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als 5 km sind*** – also gute Fahrraddistanz. Statistisch gesehen ist bei Entfernungen unter 4 km sogar das Rad das schnellste Fortbewegungsmittel in der Stadt. Diese Autofahrten sind (abgesehen von wenigen Ausnahmen) absolut vermeidbar. Die Autoverkehrsdichte in Nürnberg könnte sich erheblich verringern, die Stausituationen deutlich verbessern.Gerade Stop-and-Go-Verkehr sorgt für eine erhebliche Belastung der Luft. Es ist Aufgabe einer zukunftsorientierten nachhaltigen Stadt, den Straßenraum neu zu verteilen, die Dominanz des Autoverkehrs zu beenden und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Bürger*innen diese kurzen Distanzen anders zurücklegen, zum Beispiel mit dem Fahrrad.
***Quelle, in der diese Ergebnisse zitiert werden: https://www.grin.com/document/92553
SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Der Verkehrssektor ist in Deutschland der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen (rund 20 %). Jeder Fortschritt an Emissionseinsparungen, der seit 1995 erzielt wurde, hebt sich durch das Mehr an PKW-Verkehr wieder auf (Quelle: Umweltbundesamt, Februar 2020). Städte und Gemeinden stehen hier also in großer Verantwortung und sind gefordert, ihre Verkehrspolitik schnell umzugestalten und u. a. den Fahrradverkehr massiv zu fördern und zu unterstützen.