“Wir wollen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung gemeinsam mit dir in Fürth & Nürnberg auf die Straße bringen”, heisst es auf unserer Startseite. Das ist nicht nur im übertragenen Sinne Programm, sondern geht jetzt in ganz reale Umsetzung!
Bunte SDG-Wände
Über Streetart und Grafittikunst wollen wir nach und nach die SDGs an die Wände bringen und so eine Auseinandersetzung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung im öffentlichen Raum ermöglichen. Wir freuen uns sehr, das Künstlerpaar Marissa Herzog und Ilja Zepelewitsch mit an Bord zu haben, die in zahlreichen Projekten ihre Kreativität und Kompetenz in Sachen “Wändebemalen” schon unter Beweis gestellt haben.
Optische Stolpersteine
Zum einen wollen wir die betongraue Stadtwelt bunter und lebendiger gestalten. Zum anderen wollen wir aber vor allem “Stolpersteine für die Augen”, also optische Stolpersteine schaffen. Straßenkunst ermöglicht nochmal auf völlig andere Art und Weise, Menschen anzusprechen und zu erreichen, in dem wir auch auf diesem Wege zeigen: “Ein gutes Leben für alle ist möglich! Gestalte mit!”
SDG 6 – sauberes Wasser
SDG 6 ist das erste, das wir an die Wand bringen und thematisieren wollen. Allgemein denkt man vielleicht: Wasser ist bei uns in Deutschland ja kein großes Thema! Aber das stimmt so nicht.

Die Leitungen an manchen Schulen sind derart veraltet, dass Leitungswasser aus gesundheitlichen Gründen nicht getrunken werden kann. Refill ist dort unmöglich!
Steigende Nitratbelastung macht in einigen Regionen Deutschlands Trinkwasser untrinkbar. Auch in Deutschland brennen mittlerweile Wälder – wegen Trockenheit! Die Landwirtschaft kämpft damit und mehreren Gemeinden ging in den letzten Sommern buchstäblich das Wasser aus. Übrigens sinkt auch Nürnbergs Grundwasserspiegel stetig.
Es ist also höchste Zeit, dass wir dem Wasser unsere Aufmerksamkeit schenken!
Refill Streetart

Über das Streetart-Projekt wollen wir für das Refill-Projekt werben. Der Refill-Aufkleber zeigt an: Hier kannst du kostenfrei Trinkwasser auffüllen! Wobei Werbung hier nicht als schreiende Reklame zu verstehen ist, sondern als witzige und charmante Informationsvermittlung. Wasser ist also das Leitmotiv, um den Betrachter*innen einen Moment des Innehaltens und der Konsumreflexion zu ermöglichen. Alles ohne erhobenen Zeigefinger und mit dem Ziel, dem Stadtteil St. Johannis durch dieses Projekt eine unverwechselbare Wand zu schenken. In der Konzeptionsphase beschäftigen sich die beiden Künstler*innen auch mit dem Mangel an öffentlichen Toiletten und dessen Auswirkungen.
Apropos Konzeptionsphase
Ursprünglich war angedacht, im Rahmen eines Workshops zusammen mit Interessierten aus dem Stadtteil Motivideen zu entwickeln, aus denen die beiden Künstler*innen das Motiv erstellen. Leider ist das momentan nicht möglich. Einen kleinen Austausch gab es allerdings, auf unserer SDGs go local-Tagung im November, im Anschluß an unsere SDG Good News Show. Wir hoffen, dass sich die Rahmenbedingungen bald ändern, und wir vielleicht für das nächste SDG-Kunstwerk diese Möglichkeit ins Auge fassen können!
Auf ein Wort!
Marissa und Ilja: Wir wollen mehr Wände gestalten! Nürnberg hat viel Potential, das Raum braucht – das meinen wir auch wörtlich. In Zukunft würden wir gerne mehr Kunst und Inhalte mit einem Mehrwert für die Betrachter*innen im öffentlichen Raum verwirklichen. Besonderes Interesse liegt hierbei auf dem Empowerment von Randgruppen, Kindern und Jugendlichen. Wir möchten in Zukunft Wände an Spielplätzen nach den Ideen der Kinder gestalten, die sich dort aufhalten. Unterführungen und Un-Orte zu sprechenden Wänden machen, welche man gerne durchläuft und wo man Geschichten erfährt. Und wir möchten Menschen zusammenbringen, um gemeinsam an (Wand-)Projekten zu arbeiten. Damit Austausch stattfindet, wo Vorurteile sind. Und damit jede*r, die Erfahrung teilen kann, sinnvolles und respektiertes Mitglied eines Projekts zu sein.

Ganz in diesem Sinne freuen wir uns sehr, wenn neben klassischen Kund*innen auch soziale Einrichtungen den Kontakt zu uns suchen. Wir setzen uns ein für mehr Kunst, Bildung und Partizipation dort, wo es für alle sichtbar und erreichbar ist. Denn die Stadt gestalten wir alle. Und das wollen wir ernst nehmen. Von der Fensterbank bis zum Wandbild.
(Die Fotos für diesen Beitrag wurden uns freundlicherweise von Marissa und Ilja zur Verfügung gestellt.)
Wir freuen uns auch sehr,
dass ihr dabei seid,
und sind schon sehr auf euer SDG 6‑Refill-Kunstwerk gespannt!
Mit diesem Kunstprojekt möchten wir die SDGs nicht nur fröhlich und bunt im öffentlichen Raum sichtbar machen, sondern auch optische Stolpersteine schaffen (Casual learning), und im öffentlichen Raum eine Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser, bewusster Konsum und Gesundheit anstoßen.